Drei Buchstaben waren es, die Anfang der siebziger Jahre Popgeschichte geschrieben haben. Die Anfangsbuchstaben der vier Mitglieder einer schwedischen Band: ABBA.
Ein „A“ war die blonde Agneta Fältskog, geboren im April 1950. Sie komponierte in Schweden und sang vornehmlich schwedische Schlager. Im Alter von 18 Jahren war sie schon in der schwedischen Hitliste vermerkt. Sie verlobte sich mit dem Deutschen Dieter Zimmermann und war ziemlich erfolglos mit einigen Aufnahmen, die sie in Deutschland machte. 1969 zog sie nach Schweden zurück. Auf einer Musikveranstaltung traf sie den im April 1945 geborenen Björn Ulvaeus. Die beiden hatten sich schon früher einmal getroffen. Aber diesmal funkte es und sie heirateten im Jahre 1971.
Das erste „B“ des Bandnamens, Björn Ulvaeus, entdeckte schon früh seine Liebe zur Musik. Er spielte in verschiedenen Bands. Sein Wunsch, von der bisherigen Folk-Musik, die er mit seinen Bands machte, in die Pop-Musik zu wechseln, sollte bald in Erfüllung gehen. Auf einer Party traf er 1969 Benny Anderson, der sich hinter später hinter dem zweiten „B“ des Bandnamens verstecken sollte und auf dieser Party in der Band spielte. Benny, im Dezember 1946 geboren, brachte sich das Klavierspielen zum großen Teil selbst bei.
Als Teeny trat er mit der damals sehr erfolgreichen Popgruppe „Hep-Stars“ als Orgelspieler auf. Sechs Jahre war diese Gruppe Dank Bennys Talent die erfolgreichste Popgruppe Schwedens in den 60er Jahren. Björn und Benny freundeten sich an und schrieben noch in der selben Nacht ein gemeinsames Stück. 1970 erschienen die ersten gemeinsamen Musikstücke unter dem Namen Björn & Benny. Sie waren ab und zu zusammen mit einem schwedischen Gesangsduo auf unterschiedlichen Musikfestivals vertreten.
Benny, traf erstmalig die im November 1945 geborene dunkelhaarige Anni-Fried Lyngstad. Anni-Fried, das zweite „A“, hatte eine sehr bewegende Kindheit. In der Musik suchte sie Geborgenheit.
1961 traf sie in Bengt Sandlunds Big Band ihren ersten Ehemann. 1964 traten die beiden mit ihrer eigenen Gruppe „Anni-Fried-Four“ auf. 1967 gewann sie einen Musikwettbewerb und trat mit ihrem Song im Fernsehen auf und wurde als Sängerin bekannt. Sie traf 1969 Benny, der ihr Produzent wurde und verliebte sich, trennte sich von ihrem Mann, der die Erziehung der beiden Kinder übernahm.
Bei der Aufnahme ihrer ersten gemeinsamen Schallplatte 1970 (Titel: Lycka) sangen Agnetha und Anni-Fried im Background mit. Als dieses Stück in Schweden ein Hit wurde, nahmen Björn und Benny mit ihren Partnerinnen auch einen englischsprachigen Song (People need love) auf. Dieser kam 1972 auf den Markt.
Die Vier betrachteten sich aber immer noch nicht als eigenständige Musik-Gruppe und arbeiteten nebenbei an anderen Produktionen. Mangels eigenem Gruppennamen trat man unter den Namen: Björn & Benny, Agnetha & Anni-Fried auf. Auch ihr erstes gemeinsames Album (Ring Ring) wurde unter diesen Namen veröffentlicht. Eine Teilnahme am schwedischen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest brachte nur einen dritten Platz, entmutigte sie aber nicht, im Folgejahr erneut anzutreten.
Mit der endgültigen Festlegung ihres Bandnamens „ABBA“ und dem peppigen flotten Lied „Waterloo“ gewannen sie 1974 in bunten Phantasie-Kostümen den Grand Prix d´ Eurovision und genossen darauf folgend mit vielen Stücken weltweiten Ruhm. Ein Hit löste den anderen ab. Aber der ungeheuere Erfolg zollte seinen Tribut. Björn und Agnethas Ehe wurde geschieden. Agnetha wollte nicht mehr reisen. Die Belastung wurde ihr zu groß. Sie wollte für ihr Kind da sein.
Auch Benny und Anna-Fried, die nach 10 Jahren Zusammensein heirateten, trennten sich zwei Jahre später. Diese schwere persönliche Krise machte sich auch in ihren Liedern bemerkbar.
Die bisher fröhliche Musik wich immer mehr Balladen oder Chansons, in denen immer wieder das Thema Abschied verarbeitet wurde. Die Luft war bald raus.
1981 war – zum Entsetzen der Fans - die Trennung der Gruppe die Folge.
Quelle: poplexikon.com